Ganz wohl ist Schulleiterin Irmela Birck-Spreckels nicht zumute, wenn sie an das neue Schuljahr denkt. Deutlich gestiegene Infektionszahlen im Nachbarlandkreis Rotenburg, dazu die Reiserückkehrer – niemand könne sagen, was da mit dem Ende der Ferien auf die Schulen zukomme. Die Trupermoorer Grundschulrektorin hätte sich vom Kultusministerium mehr Vorsicht gewünscht. Dessen Ansage, zum eingeschränkten Regelbetrieb mit durchgängig voller Klassenstärke im Unterricht zurückzukehren, wird mit gemischten Gefühlen aufgenommen. „Wir freuen uns natürlich, dass alle wieder da sind. Sorge macht mir das Geschehen mit den steigenden Infektionszahlen insgesamt. Ich bin nicht pessimistisch, sondern nur vorsichtig“, sagt die Lilienthalerin.
44 Kinder starten am Sonnabend in Trupermoor ins Schulleben. Der Tag der Einschulung soll für sie unvergessen bleiben, auch wenn alles etwas anders als üblich abläuft. Zwei Klassen – zwei Feiern, so lautet auch in Trupermoor die Devise. Ein Programm ist vorbereitet worden, doch Gesang in der Aula wird es für die Neulinge mit Rücksicht auf das Infektionsrisiko zum Beispiel nicht geben. Auch muss jeder an seinem Platz bleiben. „Es wird anders sein als sonst, aber schön wird es auch“, verspricht Birck-Spreckels.
Die Trupermoorer Erstklässler dürfen Eltern und Geschwister mitbringen, die vorher angemeldet werden mussten. Andere Freunde und Verwandte bleiben außen vor. Der Kreis derer, die zur Feier kommen, soll überschaubar bleiben, auch mit Blick auf mögliche Infektionsketten. Ein bisschen sauer sind die Trupermoorer auf das Gymnasium, das den zweiten Teil seiner Einschulungsfeier ebenfalls auf den Sonnabend gelegt hat, der eigentlich stets den Grundschulen vorbehalten war. Jetzt kommt es dazu, dass sich Familien mit Kindern an beiden Schulen aufteilen müssen. Das hätte bei vorheriger Absprache anders laufen können, meint Birck-Spreckels.
In den vier Monaten vor den großen Ferien hat die Grundschule schon die Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und Abstand halten ausgiebig erprobt. Festhalten will sie an dem Konzept, dass die Kinder die Schule nur über bestimmte Ein- und Ausgänge betreten und verlassen dürfen. Die Kinder aus den einzelnen Klassen sollen unter sich bleiben, in den Klassen selbst wird das Abstandsgebot aufgehoben. Heiß diskutiert wird die Frage, ob die Kinder auch einen Mund-Nasen-Schutz im Unterricht tragen sollten. Aktueller Stand ist, dass dies in Niedersachsen bisher nicht gefordert wird.
In den Pausen dürfen die Kinder draußen jetzt auch ohne Maske toben, dafür wird jeder Klasse auf dem Schulhof ein eigener eingegrenzter Bereich zugeordnet. Das war vor den Sommerferien anders. Auf den Fluren und den Treppen und auch an der Bushaltestelle und im Schulbus selbst herrscht Maskenpflicht. Die Schulleiterin weiß ein gutes Team hinter sich, das umsichtig vorgeht. Auch die Eltern seien sehr konstruktiv, sagt sie. Sie würden sich viele Gedanken machen, wie die Kinder möglichst gut durch diese Zeit kämen.
August 26, 2020 at 03:50PM
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Klassen bleiben auch in der Pause unter sich - WESER-KURIER
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Pause
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