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Sunday, July 12, 2020

Nach der Pause braucht es Helfer - Schopfheim - Badische Zeitung

taritkar.blogspot.com

Der Betrieb im Tafelladen läuft nach dem Corona-Stopp wieder nahezu normal – was den Helferbedarf enorm erhöht.

. Die Schopfheimer Tafel nimmt wieder Fahrt auf. Von der Maskenpflicht, den Hygienevorschriften und den Abstandsregeln einmal abgesehen, scheint alles, was in und um die Tafel der Markgrafenstadt läuft, auf dem früheren Niveau. So nehmen es zumindest die rund 600 Kunden, die 60 bis 65 ehrenamtlichen Mitarbeitenden, Ladenleiter Bernt Hasler und Karin Racke wahr.

Karin Racke, die als stellvertretende Geschäftsführerin des neuen Tafelladen-Trägers, dem Sozialwerk, die Fäden in ihren Händen hält, wird unterstützt von den vielen Freunden im Förderverein, der sich dem sozialen Gedanken als ehemaliger Tafel-Betreiber natürlich ganz besonders verpflichtet fühlt. Seit 2004 versorgt die Tafel in Schopfheim besonders hilfsbedürftige Mitmenschen vorwiegend mit Lebensmitteln, die aktuell rund 25 Geschäfte jede Woche zur Verfügung stellen. Woche für Woche werden die überwiegend länger haltbaren Waren von freiwilligen Fahrern eingesammelt.

20 Touren pro Woche werden gefahren, möglichst exakt nach einem Zeitplan, an dem sich die Lieferanten orientieren, um damit den reibungslosen Ablauf der ausgeklügelten Transportlogistik sicherzustellen. "Spannend" sei das, und "sehr interessant", versichert stellvertretend für seine Kollegen Günter Gellenbeck, der sich bei seinem Eintritt ins Rentendasein vor zwölf Jahren nach einer sinnvollen Tätigkeit umsah und bei dem Projekt Tafelladen landete, das ihn bis heute nicht mehr losließ. 20 Jahre habe er mit seiner Familie in Afrika gelebt und dort Not und Elend zur Genüge kennengelernt. "Armut und Not sind leider auch hier bei uns weit verbreitet", sagt Gellenbeck und betont, dass man mit dieser Tatsache sehr häufig konfrontiert wird, wenn man in Sachen Tafel auf Achse ist.

"Alle Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Schichten begegnen sich auf Augenhöhe", schildert der Tafel-Mitarbeiter die Voraussetzungen für das sehr gute Arbeitsklima, das in den Reihen der haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten herrsche. Und Bernt Hasler ergänzt: "Unsere Belegschaft ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft." Man sollte meinen, dass solch großes Lob genügt, um weitere Mitarbeiter fürs Mitmachen zu begeistern. Aber: "Wir brauchen dringend Nachwuchs, möglichst auch junge Leute, die flexibel einsetzbar sind in der Warenkontrolle, als Beifahrer ohne und Fahrer mit Führerschein, zum Befüllen der Regale", wirbt Karin Racke um Leute, die sich nicht zu schade sind, quasi für Gottes Lohn Dienst am Nächsten zu tun. Jeder und jede sei willkommen, alle können überall aktiv mitmachen, betonte sie.

Leidgeprüft in der Corona-Zeit


Vom Engagement im Ehrenamt profitieren natürlich in erster Linie die Kunden, Menschen wie Bernd-Walter Hummel, der seit einigen Jahren in Schopfheim lebt und als Bezieher einer kleinen Rente "dringend auf das Angebot der Tafel angewiesen" ist. Leidgeprüft habe er die Corona-Zeit überstanden, in der die Tafel geschlossen war. "Wissen Sie, beim Einkauf im Supermarkt ist die Kohle schnell weg", sagt er, und man sieht, dass er sich freut: "Jetzt endlich kann ich mir ab und an auch mal wieder etwas Außergewöhnliches gönnen." Und auf die Frage, was ihm denn an der Schopfheimer Tafel besonders gut gefällt, kommt neben der Bemerkung, dass man beim Einkauf immer wieder Gleichgesinnte trifft, wie aus der Pistole geschossen ein großes Lob an die Adresse der Mitarbeiter, die "gut organisiert, sehr hilfsbereit und immer absolut freundlich und nett" zu ihren Kunden sind. Außerdem rühmt Hummel das stets wechselnde Angebot der Tafel, die beispielsweise und zu seiner großen Freude auch mal exotische Teesorten in ihrem Sortiment habe.

Die Schopfheimer tafel

Die Tafel in der Hauptstraße 11 ist montags von 15 bis 18 Uhr sowie mittwochs und freitags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Berechtigungsscheine werden von der Ladenleitung jeden Montag von 13 bis 14 Uhr auf Antrag ausgestellt an Einzelpersonen mit einem Monatseinkommen von bis zu 1300 Euro, Personen mit Lebenspartnern 1300 plus 600 Euro und Paare mit Kind, bei denen das Monatseinkommen 2400 Euro nicht übersteigt. Arbeitslosengeld-II-Bezieher (Hartz IV) und Grundsicherungsberechtigte erhalten auf jeden Fall einen Berechtigungsausweis.



July 13, 2020 at 03:02AM
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